Im Oktober 2017 gab es einen tränenreichen Abschied bei Stahl Computertechnik: Sabrina Rauscher, Angestellte in der Verwaltung verließ das Unternehmen, um per Work & Travel Zeit in Australien zu verbringen. Nun, zehn Monate später ist sie wieder fester Teil des STAHL-Teams. Wie es dazu kam? Lesen Sie jetzt das Interview mit Sabrina über ihre spannende Zeit in Down Under – und warum ihr alter Arbeitgeber auch ihr neuer ist.

Sabrina Rauscher am "nature's window" im Kalbarri Nationalpark in Westaustralien

  1. Wann hast du dich entschieden, Zeit im Ausland zu verbringen?
    Das ist schwer zu sagen. Schon nach der Realschule wollte ich unbedingt ins Ausland gehen, aber es hat sich nie ergeben. Nach der Ausbildung war dann quasi „die letzte Chance“ das zu tun.

  2. Und warum nicht gleich nach deinem Abitur? Australien ist ja momentan das Reiseziel für Abiturienten?
    Ich wollte mir den Aufenthalt in Australien selbst finanzieren, deswegen habe ich erst eine Ausbildung begonnen und dann noch ein Jahr gearbeitet, um dafür zu sparen.

  3. Warum hast du dich für Australien entschieden?
    Ganz ehrlich? Keine Ahnung. USA fiel raus, da es mich irgendwie nicht interessiert (zumindest nicht so sehr, dort ein halbes Jahr zu verbringen). Und wie oben schon erwähnt ist Australien sehr beliebt bei Backpackern. Es gab für mich eigentlich nie eine andere Option.

  4. Wie hat denn Firmenchef Fabian Stahl reagiert, als du ihm eröffnet hast, das Unternehmen zu verlassen?
    Ich denke für ihn war es nicht wirklich eine Überraschung, da ich bereits im Übernahmegespräch in der Ausbildung gesagt habe, dass ich gerne ins Ausland gehen will. Er hat mir mehrmals gesagt, dass er mich solange als Mitarbeiterin behalten will, wie ich das auch will. Da fühlt man sich schon irgendwie besonders …

  5. Erzähl uns doch mal, wo du überall warst.
    Für die „kurze“ Zeit (fast sieben Monate) habe ich ziemlich viel gesehen. Mein Start war in Sydney, von dort bin ich die Ostküste Richtung Norden bis nach Cairns gereist. Dann habe ich mitten im Outback gearbeitet und danach ging es für mich nach Melbourne, dort haben mich zwei Freundinnen aus Deutschland besucht. Wir sind anschließend an die Westküste geflogen und haben dort die Küste von Perth bis Exmouth erkundet.

  6. Was war das schönste Erlebnis deiner Reise?
    Ich war bei den Australian Open, einem Tennis Grand Slam Tunier! Ein Riesen-Traum, der damit für mich in Erfüllung ging. Aber im Allgemeinen ist eigentlich das schönste, dass du immer und überall Anschluss findest. In Australien sind so viele Backpacker, wir sitzen quasi alle im gleichen Boot. Man kommt mit Menschen ins Gespräch, die man vielleicht zu einem anderen Zeitpunkt mit Vorurteilen abgestempelt hätte.

  7.  … und das Schlimmste?
    Das ist schwer zu sagen. Wahrscheinlich die ersten Tage bei meiner neuen Arbeit als housekeeper im Outback. Man fühlt sich dort ein bisschen „eingesperrt“. Die nächste Stadt Richtung Norden war eine Stunde Autofahrt entfernt und Richtung Süden waren es sogar drei Stunden. Da ich kein Auto hatte, kam ich von diesem Ort so schnell nicht mehr weg. Das war die ersten Tage schlimm für mich, aber auch das hat sich gelegt und mir dann auch Spaß gemacht.

  8. Nenne uns drei Dinge, die auf deiner Reise Gold wert waren.
    Handy (allein schon wegen Google Maps, kann mir nicht vorstellen wie Menschen das einmal ohne Google Maps geschafft haben), Kindle (ich habe in Australien 20-30 Bücher gelesen), Nähzeug (schon nach ein paar Wochen musste ich ein Top nähen, weil der Träger ausgerissen ist. Da ist man froh die Dinge reparieren zu können, da Australien sehr teuer ist).

  9. Dein Beschäftigungsverhältnis war ja beendet. Wie kommt es, dass du trotzdem hier bei uns bist?
    Durch das Wachstum der Firma konnte eine weitere Stelle in der Verwaltung besetzt werden. Tanja Mönch, meine Teamleiterin, hat mich während meines Aufenthalts in Australien angeschrieben und gefragt, ob ich es mir vorstellen könnte, wieder für STAHL zu arbeiten. Wir haben uns schon immer gut verstanden und haben auch in Australien ständig Kontakt gehalten. Und so kam eins zum anderen…

  10. Warum wolltest du zurück zu STAHL?
    Die Frage ist eher „warum wolltest du damals weg von STAHL“? Ich wollte mir die Option offen halten, meinen Aufenthalt in Australien zu verlängern. Deswegen habe ich mein Arbeitsverhältnis gekündigt. Als ich dann das Angebot bekam, wieder zurück zu kommen, war es für mich relativ klar. Ich hab mich schon immer mit meinen Kollegen super gut verstanden und mochte auch die Arbeit, daher war das für mich eigentlich der Jackpot. Andernfalls hätte ich mich von Australien aus schon bewerben müssen um dann zeitnah wieder einen Arbeitsplatz zu finden.

  11. Hat dich deine Reise denn auch beruflich weitergebracht in irgendeiner Beziehung?
    Das ist schwer zu beurteilen. Ich denke, das merken andere Menschen mehr als ich selbst. Ich glaube, man ist eigenständiger und vielleicht auch selbstbewusster. Und ich denke man verurteilt Menschen nicht mehr so vorschnell.

  12. Was glaubst du sind die wichtigsten Bedingungen, um so eine große Reise anzutreten?
    Dazu fällt mir ein kurzer bairischer Satz ein: Scheiß da nix, dann feid da nix ;-) – einfach nicht zu viel darüber nachdenken. Wenn es nicht klappen sollte, ist das auch kein Weltuntergang. Dann kommt man eben wieder zurück, aber man hat es wenigstens ausprobiert und muss sich nicht die nächsten Jahre ständig fragen „was wäre gewesen, wenn…?“

  13. Würdest du es wieder tun?
    JA!

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